Die Familie GABEL und der Ort Dierberg

Ursprung der Familie GABEL

Die Vorfahren von Christian GABEL, geb. in Berlin, sind derzeit bis in die 9. Generation zurück zu verfolgen. Der älteste Vorfahre ist nachweislich Hans GABEL, geboren um 1664 und verstorben 1714 in Dierberg.
Die Stammlinie GABEL stellt sich wie folgt dar:

Vater Alfred Richard GABEL * 1938 in Berlin + 1989 in Berlin
Großvater Otto Friedrich Wilhelm GABEL * 1881 in Berlin + 1958 in Berlin
Urgroßvater Christian Friedrich Wilhelm GABEL * 1843 in Linow + ? vor 1918
UrUrgroßvater Johann Friedrich GABEL * 1823 in Linow + (?) Berlin
5. Vorfahrengeneration Johann GABEL * 1785 in Dierberg + 1856 in Kagar
6. Vorfahrengeneration Andreas GABEL * 1748 in Dierberg + 1808 in Dierberg
7. Vorfahrengeneration Johann (Hans) GABEL * 1725 in Dierberg + 1798 in Dierberg
8. Vorfahrengeneration Hans GABEL * 1700 in (?) Dierberg + 1784 in Dierberg
9. Vorfahrengeneration Hans GABEL * 1664 + 1714 in Dierberg
 
Hans GABEL (erstmals 1687 in Dierberg erwähnt) hatte mehrere männliche Nachfahren, so dass sich in Dierberg mehrere Familienzweige mit dem Namen GABEL bildeten. In den Kirchenbüchern sind im Zeitraum von von 1780 bis 1874 mehr als 60 Personen mit dem Namen GABEL verzeichnet. Im Jahr 1926/27 stehen im Adressbuch von Dierberg noch 2 Familen mit den Namen GABEL (Landwirt Johannes GABEL und Landwirt Wilhelm GABEL). Heute ist der Name nicht mehr in Dierberg zu finden.


Dierberg, Landkreis Ostprignitz-Ruppin in Brandenburg

Dierberg ist ein Dorf im Landkreis Ostprignitz-Ruppin im Norden Brandenburgs und gehört jetzt als Ortsteil zu der Stadt Rheinsberg. Die Einwohnerzahl beträgt in etwa 300 Personen. Gesamtkirchenbuch für die Zeit ab 1691 ist vorhanden.

Dierberg, das von der Straße Lindow - Rheinsberg durchschnitten wird, gehörte bis 1541 zum Kloster Lindow. Bis 1764 zum Amt Lindow, danach bis 1844 zum Amt Zechlin und schließlich bis 1872 zum Amt Alt Ruppin.

In dem erstmals 1422 als "die van Dyreberghe" erwähnten regelmäßig angelegten Straßendorf rechnete man, dem Ortsnamen nach zu urteilen, mit wilden Tieren (nach mittelniederdeutsch der = Tier). Das Dorf Dyrbergh (1515) hatte unter ständigen Raubüberfällen durch Mecklenburger wie Ruppiner Adlige in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts stark zu leiden. 1422 und 1423 unternahmen Stargarder Ritter ihre Raubzüge durch die Ruppinischen Dörfer. 1438 zogen Lychener Adlige mit ihrem Gefolge durch das Ruppiner Land und nahmen „in der berge" den Bauern Ochsen, Schafe, Schweine, Pferde, Kühe und Armbrüste weg.

In Dierberg lebten 1540 ein Schulze, ein Krüger, 21 Hüfner, 3 Kossäten, ein Hirte und ein Schäfer mit ihren Familien. Außer den Abgaben an das Kloster Lindow waren sie verpflichtet, für die Herrschaft in Altruppin zu fronen und bei den herrschaftlichen Jagden in den nahe gelegenen Waldrevieren Vorbereitungs- und Jagddienste zu leisten.

Dierberg hat im Dreißigjährigen Krieg schwere Verluste erlitten. Der Landesvisitation von 1652 zufolge lebten gerade noch 8 Hüfner (Frei-Schultze Jonas SCHOLÄNE, Joachim SCHULTZE, Jacob RENTZE, Christian SCHMÖLLE, Georg MARKOW, Jochim KOD, Jochim SCHLIE und Gories FRÖLE) sowie 2 Kossäten (Hans SCHOLLENE und Martin SCHOLLENE) dort. Es lagen von den Bauern- und Kossätenhöfen noch 15 Hüfner- und 2 Kossätenhöfe wüst. Erst zu Beginn des 18. Jahrhunderts waren alle Stellen wieder bewohnt.

Ausschnitt aus Schmettau Karten 1767 – 87
Quelle: http://www.geobasis-bb.de/bb-viewer.htm

Erstmals in den Besitznachträgen der Katasteraufzeichnungen von 1687 taucht Hans GABEL als Bauer mit einem Besitz von 2 Hufen auf.

In den Remissionstabellen von 1750 sind nachfolgende ortsansässige Wirte (Bauern und Kossäten) verzeichnet:
1 Lehnschulzen (4 Hufen) -  Joach. SCHOLLENE
17 Bauern (je 3 Hufen) - Jochen WUTNOW, Mich. RAMME, Hanns GANSCHOW, Friedr. SCHLEGEL, Christ. HAASE, Andr. SCHÄVIGKE, Jochen MARKAU, Jochen SCHMELL, Hanns GRABOW, Georg MARKAU, Georg GABEL, Gottfr. BOHMHAMMEL, Hanns GABEL, Adam GOTTSCHALCK, Andr. SCHLEGEL, Hans THAMM, Friedr. GOTTSCHALK
1 Halbbauer (2 Hufen) - Matth. BATHE
3 Kossäten - Christ. LUNGFEIL, And. VIELITZ, Friedr. GERICKE

Die Struktur des Ortes veränderte sich im Laufe der Zeit. Vor der Bauernbefreiung um 1800 lebten in Dierberg 1 Lehnschulzen (4 Hufen), 16 Bauern und den Krüger (je 3 Hufen), 1 Halbbauern (2 Hufen), 3 Kossäten, 8 Büdner, 2 Leinweber, den Schmied und 3 Hirten.
1939 lebten dort 19 Großbauern (zwischen 20 und 100 ha), 15 Mittelbauern (unter 20 ha), 13 Kleinbauern (unter 10 ha) und 10 Landarme (unter 5 ha). 40% der Berufstätigen aber lebten nicht mehr von der Land- und Forstwirtschaft.

Die Einwohnerzahlen betrugen 1766 = 219; 1785 = 252; 1798 = 257; 1861 = 444 und 1974 = 366.

Quellen:
Ruppiner Land, 1981, Dierberg, Kreis Neuruppin, S. 83
Mitteldeutsche Familenkunde, 1974, Heft 3, Die Bauern und Kossäten in neun Dörfern des Amtes Lindow i. J. 1750, S. 314
http://de.wikipedia.org/wiki/Dierberg
Selbstverl. des Historischen Vereins der Grafschaft Ruppin:
1925, Johannes Schultze, Die Herrschaft Ruppin und ihre Bevölkerung nach dem 30 jähr. Kriege
1943, Johannes Schultze, Die Hofbesitzer in den Dörfern des Landes Ruppin 1491 bis 1700